Bergbau und Erzaufbereitung sind immer mit dem Anfall von Reststoffen verbunden, welche in der Vergangenheit oft auf Bergbauhalden verbracht wurden. Diese weisen unter heutigen technologischen Gesichtspunkten oft noch erhebliche Mengen an Wertelementen auf. Vor dem Hintergrund eines stetig wachsenden, globalen Rohstoffhungers werden Bergbauhalden daher für den Weltmarkt zunehmend interessanter.
Konkret geht es dabei um Metalle wie Indium, Germanium oder andere strategisch wichtige Begleitelemente der einst historisch geförderten Hauptverbindungen aus Blei-, Zinn- und Zinkerzen.
Diese neuzeitlichen, für die damalige Industrie noch uninteressanten Wertelemente liegen heute in Bergbauhalden hinsichtlich ihrer Gehalte oft über den Grenzwerten eines wirtschaftlichen Abbaus. Zudem lassen sich die meisten Begleitminerale in Halden für Baustoffe nutzen - ganz im Sinne der Kreislaufwirtschaft.
Alle Aktivitäten, die sich in diesem Zusammenhang mit der Wiederaufbereitung von Bergbauhalden und dem Ziel der Ressourcengewinnung beschäftigen, werden grundsätzlich als ReMining bezeichnet – „Bergbau 2.0“.
Im Rahmen des BMBF-Programms „WIR! - Wandel durch Innovation in der Region“ wurden modulare Pilotanlagen entwickelt, um biotechnologisch die Gewinnung von Wertelementen und nachfolgende Abtrennung von Gefahrstoffen zu entwickeln und im praktischen Einsatz am Standort des Davidschachtkomplexes in Freiberg zu erproben.
Im Zuge von ReMiningPlus erfolgte mittels Versuchsanlage im Pilotmaßstab die Wertelementgewinnung (In, Zn, Pb, Cu, Co) sowie die Immobilisierung vorhandener Gefahrstoffe aus dem Haldenmaterial. Bundesweit erstmalig begleitete der GEOPARK dieses Rohstoff-Projekt mittels eigener Bildungs- und öffentlichkeitsarbeit.
Projektlaufzeit:
01.11.2021 – 31.10.2024
Projektkoordination:
G.E.O.S. Ingenieurgesellschaft mbH, Dr. Jana Pinka, Tel.: 03731 369269 / j.pinka@geosfreiberg.de
Öffentlichkeitsarbeit:
GEOPARK Sachsens Mitte e.V., Philipp Baumgart, Tel.: 035055696822 / baumgart@geopark-sachsen.de